“Bevor du stirbst, lebe!”
Der Satz klingt in mir, seit ich vor 2 Wochen eine Freundin zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet habe.
Dieser endgültige Abschied hat derzeit großen Einfluss darauf, wie ich auf mein eigenes Leben schaue.
Geht ein lieber Mensch, der mitten im Leben stand, bleibt die Zeit für einen Augenblick stehen.
Die Reflexion des eigenen Lebens ist unumgänglich.
Einfach so im Alltag weitermachen wäre wie die Augen vor dem Tod verschließen.
Ist er doch ein natürlicher Teil des Lebens. Wir alle müssen uns ihm früher oder später stellen.
Meine Freundin war und ist mir eine gute Lehrmeisterin, denn sie hat sich sehr bewusst mit dem Tod auseinandergesetzt. Bevor sie ging, hat sie ihr Leben aufgeräumt, Frieden geschlossen.
Sie war sich ihrer selbst, ihrer Gaben, Talente und ihres Potentials bewusst.
In den letzten Wochen wird zur inneren Gewissheit, was ich vorher als reinen Glauben in mir trug:
Nach dem Tod geht es auf einer anderen Bewusstseins-Schicht weiter!
Ich habe auf einer tieferen Ebene begriffen, dass mein Innenleben, mein Denken, mein Fühlen und mein Handeln nicht nur für das Leben wichtig ist, sondern auch dafür, wie es nach dem Leben weitergeht.
Innere Arbeit schafft eine wichtige Brücke “zur anderen Seite”.
Unsicher, ob ich dieses “schwere” Thema überhaupt ansprechen soll,
habe ich mich schließlich doch dazu entschieden.
Denn wer sich mit dem Tod auseinandersetzt, wird sich automatisch auch mit dem Leben beschäftigen.
Vielleicht kann es dir ein Anstoß sein.
Fragen, die du dir stellen kannst:
– Wo habe ich offene Baustellen in meinem Leben, die ich schließen kann?
– Welcher Mensch ist mir wichtig, habe ich es ihm gesagt?
– Was macht mir Freude? Nehme ich mir oft genug Zeit dafür?
– Wo/mit was bin ich in Unfrieden?
– Was kann ich tun, um einen friedvolleren Umgang damit zu finden
– Was genau will ich in meinem Leben erleben?
Welche Sache sollte ich nicht mehr vor mir herschieben und endlich tun?
Sicher fallen dir weitere Fragen ein.
Ich würde mich freuen, wenn dieser Impuls dir innige Momente mit dir selbst schenkt!
Liebe Claudia, es ist wunderbar das du diesen Blogbeitrag geschrieben hast. Das Thema ist so wichtig, aber die Menschen blenden es oft aus. Es ist schmerzlich sich damit zu beschäftigen, aber immer wenn ein geliebter Mensch geht, dann wird das Thema Tod, Abschied, Loslassen uns präsentiert. Es ist immer wieder eine neue Chance sich dem Thema anzunehmen. Mich hat es sehr berührt wie du von deiner Freundin gesprochen hast. Was es auch mit dir gemacht hat. Ja dieses Thema ist mir überhaupt nicht fremd. Meine Familie ist in einem Jahr gestorben und meine Schwiegereltern sind auch schon tot.
Der Tod ist ein ständiger Begleiter, aber das können wir nicht an uns herantreten lassen, da es auch Angst macht. Ich glaube, wenn wir bewußt leben, dann werden wir auch bewußt sterben. Danke!!
Liebe Marlene,
Danke für deine Zeilen und auch für die Ermutigung, dass der Text richtig und wichtig ist. Ich bin davon überzeugt “wenn wir bewusst leben, werden wir auch bewusst sterben”. Anders als bei der Geburt können wir dem Tod tatsächlich bewusst begegnen. Wenn wir uns mit ihm auseinandersetzen.
Ich glaube, es ist eine wichtige Aufgabe, ihn nicht auszublenden, sondern zu erkennen: Er ist da. Er bringt mich auf eine andere Stufe des Seins. Nicht mehr, und nicht weniger. Ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste im Leben. Darauf sollte man vorbereitet sein.