Der Einfluss innerer Bilder auf den Körper
Heute möchte ich ein Thema beleuchten, mit dem ich mich seit 20 Jahren beschäftige: Der Einfluss innerer Bilder auf die Körperarbeit. Dein eigenes Innenleben und deine innere Welt. Ich habe dazu verschiedenste Methoden und Ansätze erlernt und sowohl für mich selbst also auch in Einzelcoachings mit anderen Menschen angewandt.
Während ich anfangs als Exot galt, hat sich in der Zwischenzeit viel getan. Und dennoch scheint es auch heute eher unüblich, achtsam und bewusst mit sich, seinem Körper, seiner Persönlichkeit und seinen inneren Prozessen umzugehen.
Wir dürfen uns klar machen: Wir sind in jedem Augenblick das Zusammenspiel von Körper, Organen, Bewegungen, Energien und Geisteszuständen.
Wir leben in zwei Welten
Wir Menschen leben immer in zwei Welten, die sich gegenseitig durchdringen und in denen wir ununterbrochen Erfahrungen machen:
Zum einen in der inneren Welt des Geistes, der Gefühle und Emotionen und in unserer äußeren, materiellen Welt.
Während beispielsweise die innere Welt nach außen durch Verhaltensweisen wirkt, so wirkt die äußere Welt nach innen durch Lernprozesse.
In der Regel sind wir auf die äußere Welt ausgerichtet, sie wird als real und wirklich betrachtet. Der inneren Welt wird weniger Bedeutung beigemessen. Wir sind wenig damit vertraut, bewusst mit uns selbst zu leben, sich und den eigenen Körper zu erfahren und mit ihm in direkten Kontakt und Austausch zu gehen.
Teilweise wird es als egoistisch betrachtet, sich mit sich selbst zu beschäftigen oder gar gefährlich, in das eigene
Innere Bilder und Emotionen
Unbewusste vorzudringen aus Angst davor, man könne etwas kaputt machen oder geistig verwirrt werden.
Es ist unumstritten, dass innere Erfahrungen Gefühle wie Angst, Unbehagen, Wut oder Zweifel hervorrufen können. Wie Daniel Barron in seinem Buch „es gibt keine negativen Emotionen“ beschreibt, sollten wir uns bewusst werden, dass wir emotionale Zustände, die uns negativ erscheinen, mit einem Etikett „negativ“ versehen.
Das bedeutet, zuerst bewerten wir sie negativ, dann widerstreben wir ihnen, um sie nicht fühlen zu müssen und damit verweigern wir ihnen heilsame und konstruktive Ausdrucksmöglichkeiten. Sein Ansatz besteht nicht darin, sich ihrer zu entledigen, sondern sie in Besitz zu nehmen als Teil von uns.
Die innere Welt ist einzigartig
Mein Erleben macht mir zunehmend deutlicher, dass jeder Mensch einen ganz individuellen Erfahrungsschatz in sich trägt und seine eigene Innenwelt besitzt, auch wenn sie noch nicht präsent ist.
Es geht also weniger darum, allgemein gültige und pauschale Aussagen über das menschliche Innenleben zu treffen als vielmehr darum, jedem Menschen einen individuellen Zugang zum eigenen inneren Reich zu verschaffen, das voll ist von inneren Bildern, Gefühlen und Wahrnehmungen.
Gelingt der Zugang zu persönlichen inneren Erfahrungen, können diese helfen, Vertrauen zum „Ich“ zu gewinnen, sich selbst besser zu verstehen, Widerstandskraft aufzubauen und schließlich das eigene Leben im Außen selbst in die Hand zu nehmen.
Die innere Welt existiert
Ich möchte dich also ermuntern, dass die Beschäftigung mit der inneren Welt und den inneren Bildern nichts Ungewöhnliches oder Abgehobenes ist. Jeder lebt immer auch in seinem Inneren, z.B. in seinen Gedanken, Erinnerungen, Visionen und Träumen. Die meisten unserer Verhaltensweisen sind von innen gesteuert.
Die Auseinandersetzung mit meiner inneren Welt hat mein reales Leben wesentlich beeinflusst. Ich bin selbstsicherer geworden, habe gelernt, Vertrauen in das Leben zu haben und erkenne mich als schöpferischer Mensch, der sein Leben selbstbestimmt gestaltet.
Das Verwenden von Techniken, die in innere Bilder und Wahrnehmungsräume führen, fließt häufig in meine Alltagspraxis ein.
Ich weiß einfach, ich kann deinen inneren Bildern und Wahrnehmungen vertrauen. Und was für dein inneres gilt, das gilt auch für dein Leben.
Praxis-Beispiele:
Gerne möchte ich dir anhand von drei Beispielen beschreiben, wie innere Arbeit aussehen kann:
Der Fallrückzieher – Aufbau innerer Kompetenzen durch Überschreiben alter Bilder mit neuen Fähigkeiten
Ich wechsle den Griff vom Beckenausgleich und nehme meine rechte Hand zum Steißbein. Dieses wackelt etwas wild nach links um rechts, scheint nicht mit der Wirbelsäule verbunden, lebt „autark“ am Ende der Wirbelsäule und fühlt sich wenig kraftvoll an. Der junge Mann bestätigt dieses Gefühl und meinte, er habe überhaupt kein Gespür für sein Steißbein, so als wäre es nicht existent. Nur bei längerem Sitzen treten häufig Schmerzen auf da, wo das Steißbein sein sollte.
Ich frage ihn, ob er sich noch an den Tag und den Hergang des Sturzes erinnern kann und an die Situation. Er bejaht das. So führe ich ihn zunächst in die Umkleidekabine und weise ihn an, als erstes eine andere Trainingshose zu tragen. Auch möge er sich ein Polster vorstellen, das ihn zusätzlich schützt.
Dann wird er gebeten, sich die Trainingssituation noch vor Augen zu führen. Er beschreibt, dass er den Ball kommen sieht. Ich frage ihn, was er jetzt tun will. Ob er den Ball anders annehmen will oder was ihm einfällt. Er lächelt – ich verstehe. Der Fallrückzieher ist die „coolste“ Art des Annehmens. Ich frage ihn, ob er schon bessere Fallrückzieher in seinem Leben erlebt habe, er bejaht schmunzelnd. Also schlage ich ihm vor, den Fallrückzieher wieder zu machen, sich jedoch besser abzurollen.
Währenddessen habe ich meine Hand am Steißbein und beobachte, was geschieht. Im Augenblick des Falls stockt das Steißbein, Die Bewegung setzt aus. Der Schock ist noch spürbar gespeichert. Auch der Klient merkt das. Die Angst, dass jetzt gleich etwas passiert, ist immer noch da – und zwar nicht nur im Steißbein, sondern im gesamten System. Ich spreche das an und mache ihm das bewusst. Dann wiederholen wir den Vorgang. Er geht wieder in die Kabine, kommt raus, stellt sich die Situation noch einmal im Geiste vor. Wieder kommt der Ball, wieder nutzt der Klient den Fallrückzieher. Dieses Mal ist das Steißbein schon „gelassener“. Nicht mehr ganz so verkrampft.
Wir wiederholen die Szene insgesamt 4 Mal, beim letzten Mal ist das Steißbein ganz ruhig und macht seine Bewegung weiter, ohne sich vom alten inneren Bild noch beeindrucken zu lassen. Ich frage ihn, wie er die Situation jetzt sehe und er bestätigt, dass er jetzt beide Szenen sehen könne – das alte habe aber Energie verloren. Das neue gefalle ihm viel besser.
Nach der Behandlung, die im Liegen stattfand, setzt er sich erstmals auf einen Stuhl und stellt sofort eine signifikante Veränderung des Steißbeins fest. Er hat keine Schmerzen beim Sitzen mehr. Als er drei Wochen später zur nächsten Behandlung kommt, erklärt er, dass nur noch in ganz seltenen Fällen der Schmerz auftritt.
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Wie gehst du mit deiner inneren Welt um? Bist du dir dem Einfluss deiner inneren Bilder bewusst?
Herzlichst, Claudia
Besserfühlenpraxis Breisach
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