Superkleber überwinden – innere Freiheit finden.

Mein Weg aus dem Beamtenstatus in die Selbständigkeit. 

Heute, fünf Jahre nach meinem Eintritt in die Selbständigkeit blicke ich mit Dankbarkeit auf mein früheres (Berufs-)Leben zurück. Ich weiß, dass es die Vorbereitung darauf war, was jetzt ist. Und dennoch wünschte ich mir manchmal, ich hätte früher den Mut besessen, meinen Weg zu gehen, ohne Angst.  Möge dieser Artikel Wegweiser sein für alle Diejenigen, die längst spüren, dass sie nicht am richtigen Platz sind. Ich wünsche dir aus ganzem Herzen den Mut zum ICH! 

In die Sackgasse geraten

„Claudia, komm bitte hierher zurück“ hörte ich aus der Ferne die verzweifelte Stimme meines Mannes. Aufgeregt spritzte er mir Wasser ins Gesicht.

Allmählich fühlte ich mich bereit und fand den Weg in meinen Körper zurück. Auf der Toilette sitzend war ich für einen Moment aus ihm herausgetreten. Die Schmerzen in meinem Rücken waren zu groß. Ich konnte und wollte sie nicht mehr aushalten.

Wie war ich nur in diese Sackgasse geraten?

Ich empfand mich als reflektierten Menschen und hatte bereits vieles über mich, die anderen und das Leben insgesamt gelernt.  

 

Von der Sehnsucht meiner Seele

Mir war zum Heulen zumute: Aufgrund der stechenden Schmerzen und weil sich mein  fröhliches Gemüt verdunkelt hatte. Was war noch übrig geblieben von der Claudia mit dem lauten, ansteckenden Lachen, die für jede/n ein gutes Wort finden konnte und die Flure des Behördenalltags erhellte?

Wenn ich ehrlich zu mir war, hatte mir mein Rücken seit langem Signale gesendet, dass etwas nicht in Ordnung war. Meine chronische Krankengeschichte hatte mich zur Cranio-Ausbildung geführt, die ich von Herzen gern, doch nur als Hobby neben meinem Beruf ausüben konnte. Schön versteckt im stillen Kämmerlein und nur für beste Freunde.

Vom Superkleber und der Angst vor Veränderung

Was mich davon abhielt, mein Arbeitsleben zu verändern? Mein Eid, den ich vor 15 Jahren abgelegt hatte, als ich Beamtin auf Lebenszeit geworden war. Glaube mir, einen Eid ablegen und „Vater Staat“ dienen, das macht was mit dir. (Das ist eine eigene Geschichte, die ich heute nicht erzähle).

Viele hätten sich die Finger nach dem Status als Beamtin geleckt. Er verspricht Dinge wie private Krankenversicherung oder gute Pensionsansprüche. Nicht zu vergessen diese absolute Sicherheit und keine Angst davor haben zu müssen, den Arbeitsplatz zu verlieren.

Diese absolute äußere Sicherheit war mein Superkleber, der meine Wirbelsäule verklebt und ins Erstarren gebracht hatte. Seine Eigenschaften „superfest und superhaftend“ hielten mich an meinem Platz in der Behörde. Er bediente mein eigenes Bedürfnis nach Sicherheit, das es in mir gab. Meine Angst vor Veränderung konnte ich damit gut unterdrücken.

Selbstbetrug tut selten gut

Oft hörte ich mich sagen: „Ich bin ein Sicherheitsmensch.“ „Ich tue mich schwer mit existenziellen Veränderungen“. „Mir fehlt der Mut“. Zur Stärkung meiner Glaubenssätze redete ich mir ein, dass Sicherheit einer meiner höchsten Werte ist und dass ich an der beruflichen Situation nichts zu verändern brauchte. Welcher halbwegs normale Mensch würde diese Sicherheit auch für ein Hobby aufgeben?

Schließlich hatte ich durch Ehrgeiz und Fleiß einiges erreicht, auch wenn mein Beruf eine gewisse seelische Leere in mir auslöste, wollte ich gut sein und alles geben. Pflichtbewusst funktionierte ich in meiner Rolle als Führungskraft und tat alles, um perfekte Arbeit abzuliefern.

Innerlich träumte ich davon, die Welt zu verbessern. Äußerlich saß ich in langen Meetings, schrieb wochenlang an später nicht veröffentlichen Konzepten, plante Messeauftritte für Softwareprodukte und unterdrückte meine wahren Wünsche und Emotionen weitestgehend.

Das machte ich so lange, bis ich die gesamte Partitur des Selbstbetrugs spielen konnte.

Mir selbst begegnen

Diese höllischen Schmerzen holten mich zu mir zurück. Es war Zeit, ehrlich zu mir zu sein. Das hieß, alle meine Rollen für einen Moment ablegen.

Mein Arzt wollte mich sofort in eine psychosomatische Klinik einweisen. Das wäre die totale Kapitulation mir selbst gegenüber gewesen. Mein Stolz ließ das nicht zu. Ich, die immer alles im Griff hatte, konnte nicht in eine Klinik gehen.

So trat ich mit meinem Mann eine Reise nach Madeira an. Mit Schmerzmitteln im Rücken und der Einsicht, dass Handy, Laptop und sonstige Werkzeuge zum Kontakt mit der Außenwelt zuhause bleiben mussten. Das war meine Art von Kur.

Zwei Wochen in der Natur Madeiras, Gespräche mit meinem Mann, Schweigen auf Wanderungen (teilweise im Schneckentempo), Tagebuch schreiben, äußerste Ruhe und das Meer brachten mich zu mir zurück.

Hilfe, ich brauche Hilfe

Meine Erkenntnisse waren zahlreich. Eine wichtige davon war, mir einzugestehen, dass ich mich aus diesem Schlammassel nicht selbst herausziehen konnte.

Ich hatte ein großes Netzwerk an Menschen, die alternative Heilmethoden praktizieren.
Eine große Bandbreite an Helfern stand mir zur Verfügung, die ich jetzt um Hilfe bitten musste. So nutzte ich schließlich:

  • Systemische Aufstellungen
  • CranioSacral-Behandlungen
  • Matrix Energetics
  • Hypnose
  • meinen „inneren Arzt“
  • meine „innere Heilerin“
  • meinen „inneren Erholungsplatz“
  • meine „weise Eule“
  • die Verbindung zu meinen Ahnen
  • Russische Heilweisen
  • Schungit-Steine aus Karelien
  • Runen raunen (vor allem UR)
  • Reisen an Kraftplätze
  • Akkupunktur
  • Body-Talk®
  • Reconnective Healing®
  • Energie-Massagen am Rücken und am Fuß
  • Dorn-Breuss-Massagen
  • Lomi-Lomi Massagen
  • Klangmassagen
  • Grundtonbestimmung
  • Human-Trust-Mitgliedschaft
  • Heilfasten
  • Fasten-Alternative Clean9 von forever
  • Naturreine Öle von doTerra
  • Homöopathie
  • Yoga
  • Psych-K
  • Meditationen
  • Ideokinese
  • Floating
  • Pranic-Healing
  • Wandern in der Natur
  • 150 neue Sachbücher
  • Und einiges mehr….

Ich erlaubte mir, zu nehmen ohne gleich zu geben. Ich las während meiner Krankheit keine geschäftlichen Mails mehr -auch nicht heimlich- und ließ meine Mitarbeiterinnen in die erste Reihe hüpfen. Das förderte ihre Lernkurve in Sachen Selbstorganisation und Eigenführung.

Mir selbst nahm ich das Versprechen ab, meine Akkus aufzutanken, bevor ich zurück in meine Rollen schlüpfte. Langsam erholte ich mich und tankte Kraft indem ich lernte, einfach auch mal nichts zu tun.

Von der Erkenntnis der Wertekollision

Neben dem Wunsch, körperlich gesund zu werden wollte ich erkennen, was meine Seele traurig gemacht hatte und den Rücken erstarren ließ. Ich stellte mich meinem Zerrissen sein und erkannte die Wertekollision, der ich unterlegen war:

Auf der einen Seite stand das große Bedürfnis nach Sicherheit in einem festen Rahmen.
Auf der anderen Seite meine jahrelange Suche nach dem Sinn im Leben.

Da ich gut in inneren Bildern bin, ließ ich diese beiden Werte als Gestalt vor mir auftauchen.
Sie standen Seite an Seite:

Sicherheit: Sie hatte ich gefüttert. Sie war groß, mächtig und in Gestalt eines Zinnsoldaten.
Sinn: Ihn hatte ich gesucht. Elfenhaft leuchtend. Sanft, zart, wach strahlte mich die Gestalt an. Als könnte sie mich von der Ewigkeit in die Unendlichkeit führen.

Sie schienen beide wichtig und doch unvereinbar. Wie sollte mir das nur gelingen?

Die Route wird neu berechnet

Es war wie beim Navigationsgerät: Wenn ich endgültig meine Sackgasse verlassen wollte, musste ich meine Navigation neu einstellen.

Du kennst sicher diese Funktionalität: Altes Ziel abbrechen, neues Ziel wählen. Routen-Optionen einstellen „schnellste, kürzeste, ökonomisch oder Strecke/Zeit Verhältnis. Die Route wird berechnet….und du fährst neu orientiert los.

Um dem „Sinn“ mehr Platz zu geben, waren alle inneren Antworten klar, was das neue Ziel betraf: Kein Selbstbetrug, keine Kompromisse, Halbtagesjobs oder sonstigen Ausreden mehr! Ich sollte mich ganz meinem inneren Ruf widmen, auch wenn ich die GENAUE Ausprägung noch nicht kannte.

Im Klartext: Raus aus dem Beamtentum – rein in die Selbständigkeit!

Ich visualisierte auf meiner 5-Jahrescollage neue Bilder, verschaffte mir Wissen über das Denken von erfolgreichen Menschen, las und lernte vieles über die Voraussetzungen zur Selbständigkeit, über Businesspläne, Onlinebusiness, Angebotsgestaltung, und und und…..

Fast hatte ich mir eine neue Traumwelt mit so hohen Ansprüchen aufgebaut, dass ich ein halbes Leben gebraucht hätte, um die Navigation WIRKLICH zu starten!

Gut, dass es geistige Helfer gibt. Sie verschafften mir endgültig Klarheit in Form eines Auffahrunfalls. Noch am Unfallort war mir bewusst: Der Mann, der mich angefahren hatte, war ein Engel! Mit Schleudertrauma im Nacken fuhr ich heim und schrieb meine Kündigung.

Noch mehr schmerzvolle Anstöße waren nicht mehr notwendig. Ich hatte die Botschaft zutiefst verstanden.

Ich bin die Herrin meiner Welt

Mit dem Aussprechen der Kündigung verwirklichte ich, was ich mit innerer Arbeit wohlüberlegt vorbereitet hatte. Mein Mut zum Tun war die Folge meiner kleinen Schritte und Maßnahmen auf dem Weg zu mir Selbst.

Alles in allem war es ein Kraftakt, mein Leben neu in die Hand zu nehmen. Lange Zeit waren Schmerz und Schatten die Wegweiser, die aufzeigten, wo es nicht mehr langgehen konnte.

Den neuen Weg einschlagen hieß Altes loslassen. Das brachte Abschied und Trauer mit sich. Es war hochemotional, liebgewonnene Kollegen und meinen alten Beruf loslassen, den ich sehr gut beherrschte, wo Tagesabläufe routiniert und sicher waren. Teilweise fühlten sich diese Trennungen wie kleine Tode an, die ich durchschritten bin.

Herrin meiner Welt zu sein bedeutet heute für mich, mich meinen inneren Kämpfen und Dämonenzu stellen. Nicht den Drachen zu besiegen, sondern mit ihm zu fliegen!

Von innerer Sicherheit und äußerer Freiheit

Seit 3 Monaten bin ich frei. Als ehemalige Beamtin selbständig zu sein macht mich zur Exotin. Meine Freundin nennt mich seither liebevoll „Freyfrau“.

Schritt für Schritt lerne ich, mich zu zeigen, genauso wie ich bin. Dabei überkommt mich phasenweise Angst. Doch ich stehe täglich mehr zu meinem Sein, äußere meine Meinung und teile mein Wissen öffentlich.

Viele äußere Faktoren sind unsicher geworden. Ich weiß nicht genau, was der nächste Tag bringt. Innerlich fühle ich mich sicher und geführt, genau das Richtige zu tun. Meinen Weg authentisch zu gehen.

Meine Seele hat Frieden und innere Ruhe gefunden, Ich fühle mich frei. Freyfrau eben. Meine Lebensenergie pulsiert wieder in meinem Körper und die Freude kommt zurück. Das fühlt sich großartig an.

 

Was ich daraus gelernt habe?

Unendlich viel. Das größte Geschenk ist, dass meine Selbstverwirklichung Raum bekommen hat. Ich folge meinem Sinn im Leben und lerne, meine Potentiale zu entfalten.

Ich erlaube mir, ich zu sein – mit all meinen Ängsten, Fehlern und Sehnsüchten. Und ich freue mich darauf, meine größte und freieste Version von mir kennenzulernen.

Was ich mir für dich wünsche

  • Gerade der Jahresbeginn ist ein wunderbarer Zeitpunkt, dir klar zu werden, was du von deinem Leben willst. Noch bevor du die Navigation ins neue Jahr startest. Verstehe mich bitte richtig. Sich zu fragen: „Was will ich/was will meine Seele“ ist nicht an feste Zeitpunkte wie den Jahresanfang gekoppelt. diese Frage lohnt sich zu jeder Jahreszeit.
  • Ich war erst nach meinen kompletten Zusammenbruch bereit für Veränderung. Mein Tipp an dich lautet, nicht so lange zu warten. Ein guter Indikator für neue Wege ist, wenn dir die Freude im Leben verloren geht.
  • Lege dann einen Stop ein und betreibe Selbst-Analyse. Hole dir Hilfe, wenn du nicht allein weiterkommst.
  • Prüfe deine inneren Werte auf einen möglichen Selbstbetrug.
  • Programmiere deine innere Navigation neu bereite dich auf die neue Route vor, so als würdest du einen Reiseführer lesen.
  • Starte und finde deinen Weg zu mehr Selbstbestimmung
  • Es erwarten dich innerer Frieden, Ruhe und befriedigende Freude!

Danke an meine Helfer 

Ich empfinde sehr große Dankbarkeit für meine großartigen Weggefährt*innen. Menschen, die mir tatkräftig beiseite stehen, wenn ich den Weg nicht allein finde.
Ich hoffe sehr, dass ich an alle gedacht habe.

Danke an die Aufstellungsgruppe FIOS für die wichtigen systemischen Impulse.
Danke an unsere Matrix-Spiel-Gruppe, ihr seid so kostbar verrückt.
Danke an Regine Holz. Du glaubst immer an mich, auch wenn ich es noch nicht tue.
Danke an Margit Hartmann. Du hast immer einen schwesterlichen Rat für mich.
Danke an Elke Rüdenauer. Deine Klangerlebnisse sind göttlich.
Danke an Katja Brill. Du fühlst wie ich. Und ich wie du. Welch wertvolle Verbindung.
Danke an Richard Wili. Ich schätze dein reichhaltiges Wissen & den Austausch mit dir unendlich.
Danke an Sonja Wode für Wissen über die CranioSacral Arbeit.
Danke an Maria Blassfeld. Ich liebe deine sanfte Art der Massage.
Danke an Sabrina Wolf. Unsere Buddy-Gespräche haben mir Mut gegeben.
Danke an Wolfgang Steinmüller für das Wissen um die leichte Bewegung des Körpers.

Danke an meinen lieben Mann. Du bist immer für mich da und liebst mich, gerade so wie ich bin.
Du bist mein Sechser im Lotto!

Danke an alle, die mich ermutigt haben, meinen Weg zu gehen.


Danke an dich….

Du hast diesen Artikel bis zum Ende gelesen und damit ein Stück meiner Lebensgeschichte mit mir geteilt.

Gibt es Parallelen in deinem Leben?

Ich freue mich, wenn du inspiriert bist, deine Navigation neu zu justieren. Schreibe mir gerne einen Kommentar und berichte von deinen Erfahrungen mit MUT zum ICH.