Der Dialog mit dem Körper: Wie funktioniert das?

„Wenn du in Dialog mit dem Körper gehst, stört da die Kleidung denn nicht?“ werde ich immer wieder gefragt.

Diese Frage scheint berechtigt: In den eher verbreiteten Behandlungsformen wie Massage, Lymphdrainage oder auch bei manchen  Physiotherapeutischen Maßnahmen arbeitet der Therapeut aktiv am freien Körper. Wir sind es gewohnt, dass etwas hautnah getan und gemacht werden muss, damit etwas geschieht.  

Ich lausche dem inneren Rhythmus der Körpersysteme

Beim Dialog mit dem Körper (CranioSacral-Behandlungen) ist das anders. Die Hände sind eher passiv und liegen ruhig auf dem (bekleideten) Körper.

Für den Körper selbst ist das sehr angenehm – er geht nicht in Abwehrhaltung, baut keine harte Schale um sich herum, sondern entspannt sichtbar und spürbar.

So wird es möglich, die natürlichen inneren Rhythmen der Knochen, der Flüssigkeiten, des Atems, des Gewebes, der Muskulatur und des Seelenatmens wahrzunehmen – und zwar nicht nur für den Behandler, sondern auch für den Behandelten.

An Stellen, die frei schwingen, wirkt der Körper vital und fließend. Wo der Rhythmus eher stockend und unbeweglich wird, ist weniger Vitalität fühlbar. Und genau diese Stellen gilt es aufzuspüren!

Bewegungen scheinen wie von Zauberhand

Wer zum ersten Mal eine Craniosacral-Sitzung erhält, ist meist erstaunt, wenn dann Bewegungen wie von Zauberhand einsetzen, die der Körper unwillkürlich zeigt.

Der Körper liebt es, wenn er endlich auf diese Art und Weise gehört wird. Dazu solltest du wissen, dass dein Zellbewusstsein alle deine Erlebnisse speichert. Und im Laufe eines Lebens kommt da einiges zusammen?  

Der Energie den Weg zeigen

Gerade durch einen Unfall, Sturz, eine unsanfte Bewegung oder durch einen Zusammenstoß im Mannschaft-Sport kann es passieren, dass die dabei entstandene Energie zwar in den Körper einströmt (es ist ja sehr viel Kraft im Spiel), doch den Weg nicht mehr hinaus findet.

Auch noch Jahre nach solchen Ereignissen können Restriktionen im Körper vorhanden sein, die Schmerzen auslösen. Diese Stellen müssen gar nicht unmittelbar betroffen gewesen sein – und man würde sie deshalb auch nicht mehr mit diesen Erlebnissen in Verbindung bringen.

Zeigen sich ausladende Bewegungen, die sehr akrobatisch sein können, gilt es, diesen Raum zu geben und ihnen so folgen, sie da sein zu lassen. Denn diese unmittelbaren Bewegungen zeigen den alten Vorfall nochmals auf der Liege. Und sei dir sicher, der Körper jubelt!  

Die innerlich gespeicherte Lebensgeschichte neu schreiben

Für mich als „Lauschende“ ist das ein sehr inniger Moment, denn der Körper verrät mir einen Teil seiner Lebensgeschichte –da spielt Kleidung dann wirklich überhaupt keine Rolle mehr.

Selbst durch einen Gips kann die Bewegung wahrgenommen werden! Wenn dann diese Energie wieder frei fließen darf, ist die Erleichterung im ganzen Körper nachvollziehbar.

Fazit: Der Dialog mit dem Körper funktioniert wunderbar auch durch Kleidung hindurch! 

Hast du bereits Erfahrungen mit CranioSacral-Behandlungen gemacht?

Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen im Kommentar mit uns teilst.
Herzlichst, Claudia