„Dörloper“ – so darf ich mich seit Freitag nennen. Eine Bezeichnung, auf die ich stolz bin. Was es damit auf sich hat, möchte ich dir im heutigen Artikel erzählen.
Der Artikel handelt von meinem Lieblingssport, dem Laufen, und warum ich es gerade jetzt so wichtig finde, diesem Outdoor-Sport meine Zeit zu widmen. Du erfährst, warum mir das Laufen so am Herzen liegt und was mich immer wieder von neuem antreibt, mich zu bewegen.
Viel Freude beim Lesen und Lust, dich von deinen Füßen bewusst tragen zu lassen.
Deine Claudia
Gute Gewohnheiten entwickeln durch Bewegung
Ich habe mich schon immer gerne in der freien Natur bewegt, sei es beim Wandern, Radfahren, Skifahren oder beim Joggen. Mit dem Beginn meiner Selbständigkeit wuchs der Wunsch nach einem regelmäßigen Hobby für meine körperliche und seelische Entspannung.
So fasste ich den Entschluss, mir eine neue gute Gewohnheit anzueignen und ging seither 2-3 Mal pro Woche vor Arbeitsbeginn 5 km im Wald joggen. Diese 30 Minuten in der Natur brachten mir Freude, Vergnügen und vor allem eine neue Zufriedenheit in und mit meinem Körper.
Um meine Leistungsfähigkeit auf ein neues Level zu heben bin ich seit Jahresbeginn in einem Marathon-Vorbereitungs-Training. Mein Ziel ist es, Ende diesen Jahres einen Halbmarathon laufen zu können.
Die Verbindung zur Natur stärken
An erster Stelle steht bei mir der pure Naturgenuss. Der harmonische Klang der Vogelstimmen, das Plätschern des Wassers, das Atmen frischer Luft und der immerwährende Wechsel der Farbe Grün im Wald und auf dem Feld erfreuen meine Sinne. Es ist für mich Nahrung für die Seele. Es kann vorkommen, dass ich einfach stehenbleibe, um mich mit den Schwänen im Wasser zu unterhalten, um den Ausblick zu genießen oder den Sonnenuntergang zu beobachten. Ich fühle mich dann als ein Teil dieser Natur. Verbunden mit allem.
Der Seele lauschen – Seelenverbindung stärken
Während meines Morgen-Laufes stelle ich mir Fragen wie: „Was ist heute wichtig für mich? Welches Thema möchte gerade gesehen werden? Was soll mir der heutige Tag bringen?“
Am Abend sind es Fragen wie: „Wofür bin ich heute dankbar? Was kann ich loslassen? Was habe ich heute erkannt?“
An manchen Tagen geht es einfach darum, den Geist frei werden zu lassen und den Verstand zum Schweigen zu bringen. Das gelingt mir in der freien Natur außerordentlich gut. Insofern sehe ich Joggen als eine Art Geh-Meditation.
Meine körperliche Gesundheit fördern
Ich betrachte meinen Körper als eigenständige „Seeleneinheit“, mit der ich Kontakt aufbauen kann und die mich freundschaftlich berät. Auch wenn meine Körperseele weitestgehend autonom funktioniert, spüre ich, dass ihr Aufmerksamkeit gut tut. Natürlich freut sich meine Körperseele über die Bewegung und die zunehmende Fitness.
Stärkung meines Immunsystems:
Studien belegen, dass das Laufen unser Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur trainiert. Zudem sind Läufer bis zu 50% weniger von Erkältungen und Grippen betroffen als Nichtläufer. Auf körperlicher Ebene geschieht nämlich folgendes: Bewegung regt die Ausschüttung von Lymphozyten und Killerzeller an. Diese Immunzellen schützen uns vor Bakterien und Viren. Laufen stärkt also das Immunsystem.
Sonnenkraft tanken – Vitamin D:
Außerdem bekommt mein Körper an der frischen Luft die nötige Portion Sonnenlicht, um Vitamin D herzustellen. Vitamin D verbessert die körperliche Ausdauer, hilft den Knochen bei der Calciumaufnahme und sorgt so für schnelle Regeneration. Man sagt Vitamin D nach, dass es eine sehr große Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden hat. (Buchempfehlung: Gesund in sieben Tagen von Dr. med. Raimund von Helden)
Den Rücken stärken:
Durch das regelmäßige Training haben sich Becken, Hüftbeuger und die Muskeln entlang der Lendenwirbelsäule gestärkt. Mein Rücken fühlt sich wieder viel kraftvoller und elastischer an. Eine neue Stabilität und Aufrichtung hat sich eingestellt.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – Routinen stärken
Wie sehr uns Gewohnheiten gut tun wird in einer Zeit deutlich, wo Bekanntes und Bewährtes weggebrochen ist. Für viele Menschen ist es eine große Herausforderung, dass vieles quasi über Nacht anders geworden ist. Das Leben scheint auf den Kopf gestellt, denn geregelte Abläufe funktionieren nicht mehr. Stress und Unzufriedenheit sind die Folgen.
Es wirkt beruhigend auf mich, wenn ich einer Tätigkeit nachgehe, die ich mir als gute Gewohnheit antrainiert habe. Routinen festigen den Alltag, denn ich bin ein Mensch, ich bin ein Gewohnheitstier 😉
Eine Routine für jederzeit und jeden Ort
Meiner Laufroutine gehe ich heute an jedem Ort nach. Egal, wo ich mich befinde. Meine Laufschuhe und Laufkleidung passen in jeden Koffer. Ich brauche nur vor die Haustüre gehen und schon kann ich mit meinem Lieblingssport beginnen. Auch das stärkt die Routine.
Laufen macht glücklich
Laufen macht glücklich: Während und nach eines Laufes kann es mir passieren, dass ich Wellen des Glücks durch meinen Körper fließen spüre. Und das ist kein Wunder: Durch Laufen werden Noradrenalin, Dopamin und Serotonin ausgeschüttet, die als Glückshormone bezeichnet werden. Ein weiteres Hormon spielt eine wichtige Rolle, denn durch Joggen wird auch die Produktion des Anti-Stresshormons DHEA unterstützt.
Ich bin der festen Überzeugung: Wer glücklich ist, stärkt seine geistige und körperliche Gesundheit.
Ich kann nicht Frust und Freude gleichzeitig erleben. Deshalb entscheide ich mich für Freude und tue aktiv etwas für meine gute Laune.
Zudem ist mir bewusst, dass nach David R. Hawkins (Die Ebenen des Bewusstseins) die Schwingungsebene der “Freude” bei einem stärkenden Messwert von 540 (von 1000) liegt und somit menschlicher Kraft zugeordnet wird. Im Vergleich schwingen Angst und Kummer zwischen 75-100, einen Zustand von Druck & Zwang.
Gemeinsame Freude ist doppelte Freude
Laufen ist auf den ersten Blick ein Einzelsport. Als Team-Player war es für mich hilfreich, mich einem Laufteam anzuschließen. Gerade jetzt, wo uns seitens der Politik Abstand verordnet ist, schaffen gemeinsam gesteckte Ziele eine Nähe und Verbundenheit, die gut tun.
Zuviel Ehrgeiz kann den Laufeffekt umdrehen. Doch ich bin überzeugt: Mit einem gesunden, sportlichen Ansporn und einem konkreten Ziel vor Augen können wir Berge versetzen.
Dörloper beim “Ossiloop anners”
So hatte sich ein Teil des Laufteams “Leistungsdiagnostik.de” aus Freiburg dazu entschieden, am diesjährigen “Ossiloop anners” teilzunehmen. Allein hätte ich mir diese Teilnahme niemals zugetraut. Der ursprünglich im Norden stattfindende Lauf zieht sich über 3 Wochen hin und umfasst insgesamt knapp 65 km Laufstrecke. Aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen hatten die Veranstalter die kreative Idee, den Lauf über eine App Menschen auf der ganzen Welt zugänglich zu machen.
Bis vor 3 Wochen hatte ich einen einzigen 10 km Lauf absolviert. Heute, drei Wochen später bin ich ein “Dörloper”, also jemand, der alle 6 Läufe des Ossiloops gelaufen ist, jeder Lauf zwischen 10-12 km lang. Die Teilnahme an diesem “offiziellen Lauf” setzte ungeahnte Kräfte in mir frei und ich bin stolz, es geschafft zu haben.
Natürlich ließen wir uns im Team es nicht nehmen, gemeinsam zu feiern. Not macht erfinderisch und es gibt immer Wege: Wir trafen uns über Zoom und begossen die Teilnahme in trauter Runde bis spät in den Abend hinein. So waren wir von Leer über Freiburg, den Kaiserstuhl bis hin nach Boston vereint. Wir waren uns einig, diese außergewöhnliche Feierrunde werden wir nicht so schnell vergessen.
Der Ossiloop: Etappen, Termine & meine Strecken
1. Etappe (11,2 km) Dienstag, 28.4.2020: Von Breisach nach Burkheim und am Rhein zurück
2. Etappe (11,5 km) Freitag,01.05.2020: Von Breisach nach Ihringen über Hochstetten und zurück
3. Etappe (9,7 km) Dienstag, 05.05.2020: Meine Hausstrecke am Rhein
4. Etappe (11,9 km) Freitag, 08.05.2020: Von Breisach nach Achkarren über Hochstetten und zurück
5. Etappe (9,8 km) Dienstag, 12.05.2020: Von der Erentrudis nach Waltershofen (120 Höhenmeter!)
6. Etappe (10,2 km) Freitag, 15.05.2020: Von zuhause an den Rhein und zurück
Mein Fazit
Wir leben gerade in einer fordernden Zeit. Vieles, was für mich in meinem Leben und in meinem Beruf essentiell wichtig ist (menschliche Berührung, Nähe, natürliche Begegnung) scheint in Frage gestellt.
Es gab in den letzten Wochen Momente, in denen meine eigene Stabilität dadurch ins Wanken geriet. Gerade dann schnappte ich meine Schuhe und ging laufen. Verbinde ich mich in solchen Zeiten mit der Natur, stelle ich fest: Die Natur kennt keine Krise. Sie erblüht und gibt sich ihrem natürlichen Wachstum hin.
Und genau das möchte ich auch tun. In jeder Krise liegt die Chance für persönliches Wachstum.
Es gilt, neue Wege zu finden und das beste daraus zu machen!
Ich bin bereit.
Sportliche und freudige Grüße, Claudia
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